Datum | 1965 |
höchste Platzierung | 3 |
Album | More Hits By The Supremes |
Website | – |
FEDERLEICHT-SOULIGES MOTOWN-FRĂHWERK
Florence Ballard, 22 Jahre, gebĂŒrtig in Detroit. Mary Wilson, 21 Jahre, gebĂŒrtig in Greenville, Mississippi. Und nicht zuletzt: Diana Ernestine Earle Ross, 21 Jahre, ebenfalls aus Detroit. Es war das Jahr 1965, und die Karriere der drei jungen Damen nahm gerade gewaltig Fahrt auf. „Stop! In The Name Of Love“ war bereits der vierte amerikanische Nr. 1-Hit in Folge, und selbst im schlagerverklĂ€rten Deutschland erlag man erstmals jenen kraftvollen Soulstimmen aus der Motown-Schmiede. Die Supremes entwickelten sich zur erfolgreichsten Girlgroup der 60er Jahre.
Ballard und Wilson hatten 1959 ein Talentwettbewerb gewonnen und befreundeten sich miteinander. Zeitgleich entschied der Manager der Primes (aus denen spĂ€ter die Temptations wurden), ein weibliches Ăquivalent zu jener von ihm betreuten Gruppe aufzubauen und nannte sie passenderweise die Primettes. Florence ĂŒberzeugte Mary, bei dem Gesangsprojekt mitzumachen, und Mary wiederum wandte sich an deren Freundin Diana mit der Bitte, sich an den Primettes zu beteiligen. Sie stimmte zu. SpĂ€ter kam Betty McGlown hinzu, die jedoch die Gruppe nach deren Hochzeit 1960 wieder verlieĂ. Barbara Martin, Bettys Ersatz, blieb aufgrund ihrer Schwangerschaft ebenfalls nur wenige Monate Gruppenmitglied. Das Quartett wurde erneut zum Trio, aus den Primettes The Supremes, und aus dem Vertrag bei einer kleinen Plattenfirma ein „Big Deal“ bei dem zukĂŒnftig einflussreichsten Label aller Zeiten: Motown Records.
Zu den zeitlosen Dauerbrennern entwickelte sich vor allem „Stop! In the name of love, before you break my heart“. Der Song erzĂ€hlt die Geschichte des Produzenten Lamont Dozier, der mit seiner Freundin zunĂ€chst einen gewaltigen Streit anfing. Als diese schlieĂlich verĂ€rgert den Raum verlassen wollte, rief Dozier ihr eben jenes „Stop! In The Name Of Love“ hinterher, worauf beide in Lachen ausbrachen und der Song quasi seine Geburtsstunde erlebte (Quelle: Lothar Berndorff, Tobias Friedrich: 1000 ultimative Chartshits). Auch die Choreographie – eine Hand an der HĂŒfte und die andere beim „Stop!“ flach ausgestreckt – wurde geradezu legendĂ€r. Und Diana Ross zeigte als LeadsĂ€ngerin, dass sie ihre letztlich eher schmale Stimme mit viel Hingabe und AusdrucksstĂ€rke segnen konnte und damit der Gruppe ihr wesentliches Profil verlieh. Sie war es, deren Karriere bis in die 80er Jahre hinein Bestand hatte – was nicht bei allen anderen Mitgliedern der Fall war: 1967 benannte Barry Gordy, damaliger Motown-Chef, die Gruppe in Diana Ross & the Supremes um, was fĂŒr Florence Ballard einer Demontage gleichkam. Sie verweigerte Gordy die Gefolgschaft, wurde 1967 von ihm schlieĂlich aus der Gruppe geworfen und versank bis zu ihrem Thrombose-Tod 1969 in Alkohol und Depressionen. Bis heute existiert ein Florence Ballard-Fanclub, der das Andenken an sie pflegt.
Und Mary Wilson? Sie versuchte nach dem Ausstieg von Diana 1970 die Supremes als letztes ĂŒbrig gebliebenes GrĂŒndungsmitglied in die 70er zu retten – vergeblich. Das kongeniale MĂ€dchentrio, die einst so talentierten Freundinnen aus Detroit, gehörte schon lĂ€ngst der Vergangenheit an…
Aktuell: Die offizielle Auflösung der Supremes erfolgte 1977. Diana Ross erhielt 2012 den Grammy fĂŒr ihr Lebenswerk, Mary Wilson verwaltet die Erinnerungen an die Supremes mittels Autobiographien und Auftritten als „Mary Wilson of The Supremes“.
Urteil: Ein Klassiker, interpretiert von drei begnadeten Interpretinnen, nicht zuletzt ein wunderbares Liebeslied, das den frĂŒhen Motown-Soul federleicht auf seinen Armen trĂ€gt…
Jan
…..sehr gern!!
Das ist einer der Klassiker der Soul Music!