Datum | 2005 |
höchste Platzierung |  3 |
Album | R & G (Rhythm & Gangsta): The Masterpiece |
Website | http://www.snoopdogg.com |
SEICHT WIPPEND IM CADILLAC
Snoop Dogg ist wirklich ein PhĂ€nomen! Neben seiner HauptbeschĂ€ftigung, gute Musik zu machen, ist er scheinbar stets ĂŒberall prĂ€sent, jeder kennt ihn, jeder mag ihn und er schafft es, seinen Charme und sein Image derart glaubhaft zu vermitteln, dass man völlig vergisst, ein mehrfach verurteiltes Bandenmitglied der Crips vor einem zu haben.
Geboren und aufgewachsen in Long Beach, hatte es Calvin Cordozar Broadus Junior zu Anfang seines Lebens scheinbar nicht gerade leicht. Schon frĂŒh kam er mit dem Gesetz in Konflikt und wurde fĂŒr diverse Verbrechen verurteilt. GlĂŒcklicherweise begann er aber ebenfalls schon frĂŒh damit, Klavier zu spielen und zu singen. SpĂ€ter fing er an zu rappen und begrĂŒndete mit seinen Cousins Nate Dogg und Lil 1/2 Dead sowie Warren G die Gruppe 213. Warum 213? Das ist die Telefonvorwahl von Long Beach, der sogenannte area code. Der Rapper und Produzent Dr. Dre wurde auf die Gruppe um Snoop Dogg aufmerksam und lud sie ein, auf dessen DebĂŒtalbum „The Chronic“ (1992) Textpassagen zu rappen. „The Chronic“ wurde ein Riesenerfolg und so veröffentlichten Dr. Dre und Snoop Dogg Snoops DebĂŒtalbum „Doggystyle“ schon ein Jahr spĂ€ter.
Seitdem sind schon einige Tage ins Land gezogen und Snoops Karriere hatte diverse Höhen und Tiefen. Snoop beschrĂ€nkte sich dabei nicht auf Gangsta Rap, bei dem es ja nicht schaden kann, eine kriminelle Lebensweise an den Tag zu legen, seine zahlreichen Alben lassen sich auch in die Kategorien Hip Hop, Soul, Pop und neuerdings auch House einordnen. House und Dance ist in den USA ja das neue R&B, was bei uns im alten Europa zum GlĂŒck schon lange die eher schnulzigen R&B-Nummern in den Clubs abgelöst hat. Aber ich schweife ab. Snoop ist jedenfalls in all diesen Musikrichtungen zu Hause und fĂŒhlt sich dort auch pudelwohl. Wenn es jemand schafft, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, oder wie in seinem Fall zu rappen, dann ja wohl Snoop. Und die Hochzeitsgesellschaften freuen sich, ihn dabei zu haben, auch wenn er gleich wieder verschwinden wĂŒrde, denn die nĂ€chste Party ruft ihn schon sehnsĂŒchtig herbei. Snoop ist eben ĂŒberall gern gesehen und wir verzeihen ihm seine vergangenen als auch zukĂŒnftigen Kavaliersdelikte. Seinem charmantem, leicht bekifftem LĂ€cheln kann eben niemand widerstehen.
Der Song „Signs“ wurde im Rahmen des Albums „R&G […]“ im Jahre 2005 veröffentlicht. Er zeugt von einer entspannten Zeit, in der sich Snoop einer leichten und lockeren Pop-Art des Rap vergnĂŒglich mit Frauenschwarm Justin Timberlake durch den Ăther rappt. Die Musik ist seicht, charmant und passt perfekt in eine gemĂŒtlich-loungige AtmosphĂ€re, in der wir gerne mal fĂŒnfe gerade lassen und uns genĂŒsslich zurĂŒcklehnen. Oder wir fahren ’ne Runde mit dem tiefer gelegten Caddy durch die Gegend. Snoop hat auch was Autos angeht einen exquisiten Geschmack!
Mir gefĂ€llt der Song schon recht gut. Er plĂ€tschert sanft wie ein BĂ€chlein daher, ohne groĂes Aufsehen zu erregen. Bescheiden und doch prĂ€sent begleitet uns der wippende Beat auf unserer Reise im Cadillac durch die Innenstadt, die Sonne geht langsam in einem glĂŒhenden Rot unter und wir freuen uns schon auf den Abend, denn auch hierfĂŒr hat Snoopy, wie er ganz frĂŒher von seiner Mutter genannt wurde, den passenden Soundtrack.
Aktuell (2019): Snoop Dogg veröffentlicht Alben am Laufband, neuestes Werk: „Neva Left“.
Urteil: Ein guter, entspannter, relaxter, chilliger, netter Popsong.
Ingo
Bildquelle: Universal Music