TRIUMPHALES COMEBACK FĂR ZWEI POPVETERANEN
Actionkomödie? Thriller? Gangsterkrimi? Auf jeden Fall FSK 16: Der US-amerikanische Film „Mo Money“ (ins Deutsche beeindruckend fantasievoll „Meh Geld“ ĂŒbersetzt) kam im Sommer 1992 in die Kinos und erreichte mit 40 Millionen Dollar ein durchaus respektables Einspielergebnis. Doch die Geschichte um den kleinkriminellen Johnny, der durch den Diebstahl einiger Kreditkarten in ernsthafte Schwierigkeiten gerĂ€t, taugte nicht zu einem echten Klassiker. Und so hĂ€tte heute niemand den Drang einzuschalten, wenn der Film vom Regisseur Peter MacDonald im sonntĂ€glichen Vormittagsprogramm von Tele 5 versendet wĂŒrde. Wenn da nicht der Soundtrack wĂ€re.
Datum | 1992 |
Platzierung | 8 |
Album | Mo‘ Money (OST) |
Website | https://www.janetjackson.com |
MC Lyte, Caron Wheeler, Krush, Johnny Gill – hier tummelten sich durchaus prominente Musiker auf der 72 Minuten langen Scheibe. Und dazu noch Janet Jackson. Ausgerechnet Janet, der absolute Megastar zu Anfang der 90er Jahre. Schon ihr Bruder Michael hatte lĂ€ngst den Ikonenstatus erreicht, sie jedoch stieg mit der Unterzeichnung des neuen Plattenvertrags bei Virgin (zwischen 32 und 50 Millionen Dollar) in die Champions League des Pops auf. Sie wurde damit die bestbezahlte SĂ€ngerin der Welt. Und schuf zugleich Erwartungen, die ihr möglicherweise bald nicht mehr wirklich gut taten.
Doch zunĂ€chst lief es bestens. Mit der UnterstĂŒtzung des SoulsĂ€ngers Luther Vandross veröffentlichte sie die Single „The Best Things In Life Are Free“ und emanzipierte sich damit deutlich vom stampfenden Powerpop der spĂ€ten 80er Jahre. Statt der kĂŒhlen Lady im Ledergewand inszenierte sie sich nun betont freizĂŒgig und leichtfĂŒĂig, soulpoppig und midtempo-arrangiert. Auch der Text: Konsens-Feelgood-Lyrik aus dem PrĂŒderieshop: „The best things in life are free. Now that I’ve discovered what you mean to me“.
Das Duett erhielt eine Grammy-Nominierung, musste sich jedoch in der Kategorie „Best R&B Vocal Performance by a Duo or Group“ den Jungs von Boyz II Men („End Of The Road“) geschlagen geben. Letztlich nicht zu Unrecht.
Aber das war angesichts der sprudelnden Einnahmen, mit denen die 26-jÀhrige Janet Jackson ihre Haushaltskasse aufbessern konnte, sicher zu verschmerzen.
Aktuell: Janet Jackson ist inzwischen Mutter, gönnt sich aber nebenher auch eine ausgedehnte US-Tour.
Urteil: Softpop vom Feinsten, der Esprit und verdammt viel gute Laune vermittelt – und glĂŒcklicherweise durch die samtige Stimme von Luther Vandross erst seine wirkliche Klasse verliehen bekommt.
Jan