Datum | 2013 |
höchste Platzierung | 1 |
Album | Random Access Memories |
Website | http://www.daftpunk.com |
AUSGEWOGENE LEBENSFREUDE
Die Globalisierung schreitet unaufhaltsam voran und bahnt sich ihren Weg durch das dichte Dickicht von Vorurteilen und Traditionen. So auch in der Welt der Musik. Momentan befinden wir uns an einem Punkt, an dem sich französischer House, Disco der 1970er und R&B treffen und vereinen. Hier entsteht dafĂŒr eine wunderbare Mischung dieser groĂartigen Stile, mehr noch; wie mein Chemielehrer immer zu sagen pflegte: „Ein neuer Stoff mit neuen Eigenschaften“, wenn auch in einem anderen Zusammenhang. Wie bei der Entstehung von Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff sind die Bestandteile bekannt und doch entsteht etwas völlig Neues.
Daft Punk kennen wir schon seit 1992. Die beiden aus Paris stĂ€mmigen Franzosen Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo haben sich einen ganz eigenen Stil des Genres House erarbeitet, indem sie vokale, aber auch musikalische Samples in ein interessantes, wenn auch durch viele, viele Wiederholungen derselben, geradliniges Werk verwandeln. „One More Time“ und „Around The World“ sind zwei nette Beispiele hierfĂŒr. Pharrell Williams ist SĂ€nger, Komponist und Produzent. Letzteres vor allem im Songschmiede-Duo The Neptunes zusammen mit Chad Hugo. Williams ist allerdings eher im Hip Hop und R&B beheimatet. Dann wĂ€re da noch Nile Rodgers… ihn kennen wir vor allem aus der Band „Chic“. Er kann irgendwie alles: Gitarre spielen, Komponieren und Songs fĂŒr andere KĂŒnstler produzieren. Er sorgt fĂŒr den Gitarrenpart bei „Get Lucky“.
Wir sind glĂŒcklich, alles flieĂt, das Leben macht SpaĂ und irgendwie haut alles genauso hin, wie es gerade ist. FĂŒr dieses GefĂŒhl gibt es die perfekte, ausgewogene, glĂŒckliche und bewegende musikalische Untermalung: Es ist „Get Lucky“! Dieser Song strahlt so viel Lebensfreude aus, die sich dennoch dezent zurĂŒckhĂ€lt. Keine Motivationsschreie oder wilde Gitarrenriffs drĂ€ngen sich hier durch. Nein, wir hören eine sanfte und ausgeglichene Komposition, die vieles in sich vereint. „Get Lucky“ macht einfach SpaĂ, Punkt.
Das Zusammenspiel der verschiedenen, schon oben beschriebenen Stile ist harmonisch und macht Lust auf mehr. Mehr von allem. In Wahrheit lehnen sich Daft Punk schon weit aus dem Fenster. Der Song hat nicht viel mit vorangehenden Publikationen zu tun. Lediglich die Vocoderstimme zeugt noch von französischer Raffinesse bei House-Produktionen. Daft Punk wechselte sogar das Label von EMI Records zu Columbia Records im Januar 2013. Also ein paar Monate, bevor „Get Lucky“ am 19. April 2013 erschien. Das macht aber nichts, wir dĂŒrfen gespannt sein, wie es mit dem legendĂ€ren Duo weitergeht.
Aktuell: Daft Punk machten zuletzt durch Kooperationen mit The Weeknd („Starboy“) auf sich aufmerksam. Neues könnte bald folgen.
Urteil: Dezenter französischer House gepaart mit Disco, Soul und R&B. Einfach groĂartig.
Ingo