BONNIE TYLER-COVER ALS VORLÄUFIGER ENDPUNKT
1988 veröffentlichte die Waliserin Bonnie Tyler ihr Album „Hide Your Heart“. Der Sound: betont rockig. Der Erfolg: überschaubar. Tylers Karriere: vorerst auf einem Tiefpunkt. Immerhin ein Song entwickelte eine Art Eigenleben. Denn nur ein Jahr später brachte die amerikanische Sängerin Robin Beck die Single als Nachfolgetrack ihres überragenden Erfolgs „First Time“ heraus. Eine durchaus respektable Anerkennung für die Arbeit Tylers und des Songschreibers Desmond Child, der wahrlich wusste, wie man Hits produzierte.
Dass Robin Beck nun mit „Save Up All Your Tears“ bemüht war, sich ihren Platz als selbstbewusste Rocklady – und damit quasi ein bisschen als Thronfolgerin eben jener Bonnie Tyler – auf dem internationalen Parkett zu sichern, war nach „First Time“ nur konsequent. Schließlich galt es zu beweisen, dass sie mehr draufhatte, als Coca Cola-Reklamespots wirkungsvoll zu untermalen.
Doch so wirklich sollte es nicht funktionieren: Die Single schaffte es einzig in Deutschland und in der Schweiz auf die oberen Ränge, ansonsten schien das Interesse an Beck bereits früh abzuebben – ein Schicksal, mit dem auch das weibliche Rockerpendant Alannah Myles ein Jahr später hadern sollte. Und so blieb das Etikett „One Hit Wonder“ an Robin Beck haften, trotz mehrerer später Comebackversuche.
Wie es besser lief, konnten sich die Damen an einer anderen Popikone abschauen: Cher gelang 1991 mit ihrer Version von „Save Up All Your Tears“ nicht nur ein größerer Chartserfolg – sie konnte sich auch deutlich länger im Business behaupten.
Und Bonnie Tyler? Ließ sich 1991 ein Album von Dieter Bohlen produzieren… Gewissermaßen ihre eigene Strategie, jegliche Relevanz hinter sich zu lassen.
Urteil: Wenngleich die charakteristische Roheit von Tylers Stimme einmalig bleibt, bot Beck mit ihrer Version von „Save Up All Your Tears“ eine durchaus überzeugende, rockige Interpretation des Tyler-Songs.