Madonna – Like A Virgin

Album:
Like A Virgin
Höchste Platzierung: 
4
Erscheinungsjahr:
 1985
Albumcover:
Musikvideo:
MÄNNERMORDENDES POPFRÄULEIN

Es war soweit – die Prüderie des amerikanischen Pops wurde offensiv bekämpft. Endlich nicht nur das betuliche Domina-Geröhre von Bonnie Tyler, das Disco-Gepöppel einer Donna Summer oder Kim Wilde – endlich schien das konservative Amerika seine berufsmäßige Popnutte gefunden zu haben. Und so tanzte sie, die Tochter eines italienischen Automechanikers, auf einer Gondel in Venedig und räkelte sich lasziv im weißen Hochzeitskleid, kurz: die pure Verkörperung des sexuell nimmersatten Popfräuleins, Heilige und Hure in einer Person. Madonna im Jahre 1984 im Video zu „Like a Virgin“.

„Wie eine Jungfrau“. Da war sie allerdings schon ganze 26 Jahre alt, als sie mit dem Song zum Inbegriff einer „Popikone“ werden sollte – und bei weitem mit der Unberührtheit einer Teenagerin nichts mehr zu tun hatte. Denn ihre Jungfräulichkeit (um mal beim Thema zu bleiben) verlor die Amerikanerin eigenen Angaben zufolge bereits im Alter von 15 mit ihrem damaligen Freund Russell Long (war es der Nachname, der sie inspirierte?). Dann folgte eine beträchtliche Reihe weiterer Männer, von denen drei exemplarisch an dieser Stelle für ihre Tapferkeit gewürdigt werden sollten:

Warren Beatty – mehrfacher Oscar-Preisträger und in „Dick Tracy“ an ihrer Seite schauspielernd.
Dennis Rodman – Basketball-Genie, unerzogener Macho-Bubi und als Vater ihres Kindes auserkoren. Gemäß seiner Biografie soll seine damalige Partnerin ihn einst aus New York angerufen und gesagt haben: „I’m ovulating, I’m ovulating. Get your ass up here!“  (aus „I Should Be Dead By Now“). Zur Vaterschaft kam es dennoch nicht.
Guy Ritchie – chronisch erfolgloser und überschätzter Regisseur und Drehbuchautor, mit dem sich Madonna immerhin 10 Jahre herumtrieb. Und Nachwuchs gab es hier sogar als weitere Beilage.

„Like a Virgin“ war die erste Auskopplung aus ihrem gleichnamigen Album und brachte ihr erstmals einen Nummer 1-Hit in den USA: ein typischer 80er-Jahre-Feger, der die Piepsigkeit von Madonnas Stimme in jungen Jahren sehr schön offenbart.

Aktuell: Auch mit Mitte 50 quält sich die Amerikanerin auf Konzertbühnen und ins Produktionsstudio. Sowohl die Auftritte als auch die letzten Albumveröffentlichungen waren diese Mühe eigentlich nicht wert.

Urteil: Die Anfangstage waren sicherlich auch ihre besten – unbekümmert, frech und mit einem feinen Gespür für die übernächsten modischen Trends kam sie daher. „Like a virgin“ zeugt von dieser Zeit und verdient deshalb: 7 von 10 Punkten.

Jan

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