Bros – When Will I Be Famous?

Album:
Push
Höchste Platzierung: 
4
Erscheinungsjahr:
 1988
Albumcover:
Musikvideo:
LAHME DISCO-ATTITÜDE

Gerade erst hatten New Kids On The Block die leidige Boygroup-Epoche eingeläutet und für Massenhysterien in den USA und später auch in Europa gesorgt, da dürstete es dem weiblichen Publikum bereits nach neuen Bravo-Starschnittpostern. Und, da waren sie auch schon, die nächsten Milchbubis, diesmal aus Großbritannien: Bros. Die beiden Zwillinge Matt und Luke Goss sowie Craig Logan (der die Band 1989 verließ) enterten innerhalb kürzester Zeit die Spitzen der Charts und die rosafarbenen Wände zahlreicher Teenies. Nachdem die erste Single „I Owe You Nothing“ zunächst ordentlich floppte, gelang den drei Jungs mit dem Nachfolgesong „When Will I Be Famous?“ der lupenreine Durchbruch. Und das mit einem Song, der zwar den Ansprüchen ihrer Zielgruppe zu genügen schien, aber sonst aus dem von Klassikern nun wahrlich gesegnetem 80er-Jahrzehnt nicht wirklich herausstechen konnte.

Als reicht nicht die lahme Disco-Attitüde, da stolpert man außerdem noch über einen erstaunlich miesen Text, der den Londonern auf die dünnen Leiber geschrieben wurde und sich nahtlos an die mittelmäßigen Popflatulenzen ihres Debütalbums „Push“ anschloss: „Yes you´re suitable one, with your body and the sun. Yes you are. You´ve read Karl Marx and you´ve taught yourself to dance, you´re the best by far.“ Was nun der Vater des Kommunismus in dem Liedchen zu tun hat, wissen die Interpreten wahrscheinlich selber nicht. Fakt ist: Wirklich mitreißend ist hier weder der Text noch das Arrangement. Einzig die gebetsmühlenartig wiederholten Worte des Refrains – „Wann werde ich berühmt sein?“ – haben sich doch glatt bewahrheiten können. Für eine kurze Weile.

Doch von diesem frühen Ruhm scheinen Matt und Luke heute nicht mehr allzuviel erzählen zu wollen: Während Matt in seiner Biographie auf dessen Homepage weder den Bandnamen Bros noch seinen Zwillingsbruder mit einem einzigen Wort erwähnt, scheint sich jener für die angesprochene Phase seiner Laufbahn auch eher rechtfertigen zu wollen („I have nothing against the band but…“). Das spricht wohl für sich.

Aktuell: Matt tritt in London regelmäßig bei Showveranstaltungen auf, Luke ist dagegen in einigen Kinofilmen wiederzufinden, u.a. in Death Race 2, Hellboy und Blood Out. Auf anspruchsvollere Hauptrollen wartet er derzeit noch vergeblich.

Urteil: Fade und uninspiriert wie eine Talkshow von Markus Lanz: Bros waren kalkuliertes Traubenzucker für die idolbegierigen britischen 10-14jährigen, und so klingt leider auch „When Will I Be Famous“. 4 von 10 Punkten

Jan

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