Katy Perry feat. Juicy J – Dark Horse

Album:
Prism
Höchste Platzierung: 
6
Erscheinungsjahr:
 2013
Albumcover:
Musikvideo:

POPPRINZESSCHEN MIT TRIP HOP-VIBES

Dezember 2013. Endlich ist die 29-jährige Kalifornierin zu Höherem berufen. Nicht nur zu anspruchslosem Mainstream-Dancepop, der in seiner Botschafts- und Harmlosigkeit seit etwa fünf Jahren die Charts durchpflügt. Nein, Katy Perry kann mehr! Nämlich als frisch ernannte Unicef-Botschafterin ins Staunen darüber geraten, dass nicht überall auf der Welt Hermosa Beach, San Diego und Hollywood zu finden ist. „Materielles und Status sind doch gar nicht so wichtig. Wenn man kleine Kinder sieht, die jeden Tag barfuß eine Stunde zur Schule und eine Stunde barfuß zurückgehen, dann verändert das die Sicht auf die eigenen Probleme.“ Zu jener Erkenntnis gelangte Perry zu einem Zeitpunkt, als sie mit ihrem dritten Album „Prism“ gerade ihre Promotion-Touren absolviert hatte. Und nun halt eben für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen als prominentes Role Model auftrat.

Die dritte Auskopplung aus dem Album war „Dark Horse“, einer im Vergleich zu ihrem sonstigen Oeuvre eher minimalistisch gehaltene und mit leicht orientalischem Touch versehene Trip Hop-Nummer. Als Inspiration für den Song galt der Horrorfilm „Der Hexenclub“ aus dem Jahr 1996, dessen Bedeutung für das Horror-Genre heute allerdings eher bescheiden ausfällt. Der Text des Refrains wirkt in seiner Schlichtheit dann auch eher wie aus einer billigeren amerikanischen Seifenoper entnommen: „Pass gut auf, was ich sage. Diese Liebe wird dich zum Schweben bringen. Wie ein Vogel, wie ein Vogel ohne Käfig. Wir bleiben auf dem Boden.“

Übersieht man die zuweilen arg schrill-überzogene Reminiszenz an ägyptische Stereotype in ihrem Video, zeigen Perry sowie der überaus arbeitswütige Songwriter Max Martin (Backstreet Boys, Celine Dion, Ariana Grande, Taylor Swift, The Weeknd) mit „Dark Horse“, dass sie eine durchaus genreübergreifend denkende und gefällige Popschmiede sein können. Und Katy Perry nicht zwangsläufig nur das immer etwas schmierig lächelnde sexy Popprinzesschen sein muss, mit dem sie sich zwangsläufig einem engen Imagekorsett ausliefert.

Dass ihre Funktion als Unicef-Botschafterin dazu beitrug, dieser Rolle zu entwachsen, ist ihr wirklich nicht vorzuwerfen. Womöglich wäre ihr dies sogar auch ohne den Besuch von Unicef-Lagern in Madagaskar gelungen …

Urteil: Die mit dem Rapper Juicy J produzierte und zum Teil selbst geschriebene Nummer „Dark Horse“ liefert einen melodischen, doch dank seiner ungewöhnlichen Rhythmik nicht uncharmanten Trip Hop-Hit, der sich von einigem blassen Popallerlei ihrer Diskographie erstaunlich abhebt.

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